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PSI zur Früherkennung der Parodontitis

Schöne, gesunde Zähne bis ins hohe Alter - das muss kein Wunschtraum bleiben. Früherkennung ist dabei wichtig. Der vorliegende Ratgeber stellt Ihnen eine wichtige Früherkennungsmethode vor, den PSI.

 

 

Das steht Ihnen zu: Früherkennung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates

Erkrankungen des Zahnhalteapparates sind weit verbreitet und können zum Verlust von Zähnen führen. In Deutschland gibt es Immer noch viele unbehandelte Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Damit sich das ändert, bezahlen die Krankenkassen seit 2004 eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung dieser Erkrankungen. Bei dieser Untersuchung wird der PSI, der Parodontale Screening Index, erhoben. Mit Hilfe des PSI ist es möglich, bereits frühe Formen von Erkrankungen des Zahnhalteapparates zu erkennen. Dies erleichtert die erfolgreiche Behandlung. Alle zwei Jahre können Sie Ihren PSI im Rahmen der ganz normalen zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen auf Kosten Ihrer Krankenkasse untersuchen lassen. Fragen Sie Ihren Zahnarzt danach - diese Leistung steht Ihnen zu! Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie setzt sich intensiv dafür ein, dass alle Zahnarztpatientinnen und -patienten diese wichtige Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen.

 

Dies ist in anderen Ländern, wie z. B. den Niederlanden, bereits Standard. Damit Sie besser wissen , worum es dabei geht, erläutern die folgenden Abschnitte, was Erkrankungen des Zahnhalteapparates sind, welche Vorteile die Früherkennung hat und wie der PSI erhoben wird.

 

Wichtig: Die Erhebung des Parodontalen Screening Index zahlt die Krankenkasse – fragen Sie Ihren Zahnarzt nach Ihrem PSI-Wert.

 

 

Was sind Erkrankungen des Zahnhalteapparates?

Erkrankungen des Zahnhalteapparates betreffen das Zahnfleisch (Gingiva) oder den gesamten Zahnhalteapparat (Parodontium). Dieser besteht aus Zahnfleisch, Kieferknochen und den Fasern, die die Zahnwurzel mit dem Kieferknochen verbinden.

 

Durch Zahnbeläge (Plaque), die immer auch Bakterien enthalten, kann sich der Zahnhalteapparat im Bereich des betroffenen Zahnes entzünden. Zunächst kommt es nur zur Zahnfleischentzündung, der Gingivitis. Das entzündete Zahnfleisch beginnt schon bei leichten Berührungen zu bluten. Im fortgeschrittenen Stadium kann dann die Entzündung auf das ganze Parodontium übergreifen - man spricht von einer Parodontitis. Durch diese Entzündung kommt es zum Abbau des Zahnhalteapparates. Dies erkennt der Zahnarzt unter anderem daran, dass sich zwischen Zahnfleisch und Zahn ein Spalt bildet, die sogenannte Zahnfleischtasche. Dort, wo der Zahnhalteapparat abgebaut wird, fehlt dem Zahn der Halt. Mit fortschreitender Erkrankung wird er immer beweglicher, bis er schließlich ausfällt. Der nächste Abschnitt zeigt allerdings, dass es soweit nicht kommen muss.

 

Wichtig: Bei Erkrankungen des Zahnhalteapparates ist das Zahnfleisch oder der gesamte Zahnhalteapparat entzündet.

 

 

Welchen Vorteil hat die Früherkennung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates?

Je früher Erkrankungen des Zahnhalteapparates erkannt werden, desto besser sind sie behandelbar. Deswegen ist eine regelmäßige und vollständige Untersuchung des Zahnhalteapparates sehr wichtig. Der PSI ist eine einfache Methode, mit der der Zahnarzt einen guten Überblick über den Zustand des Zahnhalteapparates gewinnt.

 

Stellt er dabei eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) fest, so reichen meist einfache Behandlungsmethoden, um sie vollständig zu heilen. Damit wird dann auch verhindert, dass sie in eine Parodontitis übergeht. Aber auch, wenn schon eine Parodontitis vorliegt, ist schnelle Hilfe immer noch die beste. Gerade bei dieser Erkrankung ist die Behandlung umso einfacher, je weniger weit sie fortgeschritten ist. Nutzen Sie daher die Möglichkeit der Früherkennungsuntersuchung mit dem PSI!

 

Wichtig: Gerade in Frühstadien sind Erkrankungen des Zahnhalteapparates einfach behandelbar. Nutzen Sie daher die Möglichkeit der Früherkennung!

 

 

Wie funktioniert die Früherkennung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates?

Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und Sie werden sie kaum spüren. Um das Zahnfleisch zu beurteilen, wird das Gebiss in sechs verschiedene Abschnitte eingeteilt.

 

Jeder einzelne Abschnitt wird Zahn für Zahn mit Hilfe einer speziellen, stumpfen Sonde untersucht. Der Zahnarzt beginnt im ersten Abschnitt mit dem letzten Zahn: Vorsichtig führt er die Sonde zwischen Zahn und Zahnfleisch ein und tastet behutsam um den gesamten Zahn.

 

Die Untersuchungsergebnisse werden in fünf Stufen codiert. Entzündungen des Zahnfleisches werden dabei daran gemessen, ob es bei dieser Berührung blutet (Code 1). Außerdem kann der Zahnarzt Zahnstein und raue Kanten von Füllungen entdecken (Code 2). Wenn die Sonde tief in den Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch eindringen kann, liegt eine Zahnfleischtasche vor. Dies ist ein Hinweis auf eine Parodontitis. Je nachdem, wie tief die Zahnfleischtasche ist, notiert der Arzt Code 3 (flache Tasche) oder Code 4 (tiefe Tasche). Code 0 bedeutet. dass das Zahnfleisch  gesund ist. Für jeden untersuchten Abschnitt wird nur der höchste Wert notiert. Ist für alle Abschnitte Code 0 eingetragen worden, ist der Zahnhalteapparat gesund. Code 1 und 2 deuten auf eine Zahnfleischentzündung hin. Code 3 ist ein Hinweis auf eine mittelschwere Parodontalerkrankung. Code 4 zeigt das Vorliegen einer schweren Parodontalerkrankung an. Zumeist handelt es sich um Parodontitiden, aber auch Gingivawucherungen können tiefe Taschen verursachen.

 

Wichtig: Der Zustand des Zahnhalteapparates wird mit einer stumpfen Sonde untersucht. Die Untersuchung dauert nicht lange und ist kaum zu spühren.

 

 

Was passiert, wenn bei mir eine Erkrankung des Zahnhalteapparates festgestellt wurde?

Wenn bei Ihnen eine Erkrankung des Zahnhalteapparates festgestellt wurde (PSI-Codes 1-4), wird der Zahnarzt zu nächst eine genauere Untersuchung durchführen. Diese zeigt ihm dann, wie er am besten weiter vorgeht. Immer wird er Sie dabei unterstützen, die Zähne von bakteriellen Belägen zu befreien. Dadurch wird die Heilung erleichtert, manchmal reicht diese Behandlung sogar aus. Der Zahnarzt und sein Team werden daher mögliche Ablagerungen, wie Zahnbelag oder Zahnstein, entfernen. Sie sollten sich auch erklären lassen, wie Sie Ihre häusliche Mundhygiene verbessern können. Damit tragen Sie entscheidend zu einem dauerhaften Behandlungserfolg bei. Scheuen Sie sich nicht, hierzu Ihre Zahnärztin oder Ihren Zahnarzt zu befragen. Sie werden Ihnen gerne weiterhelfen.

 

Wichtig: Bei der Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates werden Zahnbeläge entfernt. Außerdem werden genaue Untersuchungen durchgeführt, die zeigen, ob weitere Maßnahmen notwendig sind.

 

 

Fazit: Die Früherkennung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates ist einfach. Sie steht Ihnen als Krankenkassenleistung zu und hilft Ihnen dabei, bis ins hohe Alter schöne Zähne zu behalten. Nutzen Sie diese Möglichkeit! Fragen Sie beim nächsten Zahnarztbesuch nach Ihrem PSI-Wert.

 

 

© GABA GmbH und Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V.