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Zahnpflege-Tipps vom Baby bis zum Schulkind

Gesunde Milchzähne sind für Kinder sehr wichtig! Kinder lernen leichter deutlich zu sprechen, können besser kauen und der Kiefer eines Kindes kann sich mit gesunden Milchzähnen ideal entwickeln. Kariesfreie Milchzähne sind die beste Voraussetzung für gesunde Zähne ein Leben lang. Eltern können viel dafür tun. Gründliche Zahnpflege und abwechslungsreiche Ernährung gehören dazu. Dieser Leitfaden gibt Ihnen als verantwortungsvollen Eltern wertvolle Tipps.

 

 

Karies – Hauptgefahr für die Milchzähne

Bereits in der Muttermilch ist Zucker enthalten, von dem sich kariesverursachende Bakterien ernähren können. Diese Bakterien produzieren Säuren, die die Zähne angreifen, indem sie Kalzium Phosphat aus dem Zahnschmelz lösen – zuerst nur an der Zahnoberfläche, später immer tiefer im Zahn. Ein Loch entsteht – Karies! Milchzähne sind besonders empfindlich, denn der Zahnschmelz ist nur etwa halb so dick wie der von bleibenden Zähnen.

 

 

Babys und Kleinkinder:

Für die Kieferausformung beim Baby ist das mütterliche Stillen günstiger, als dem Kind die Flasche zu geben. Danach kommt die Mundhygiene ins Spiel: Sie entscheidet vom ersten Zahn an darüber, ob ihr Kind Karies entwickelt oder nicht. Sobald das erste Zähnchen zu sehen ist, sollten Sie es 1x am Tag mit einer Kinderzahnbürste und -zahnpasta putzen und ihr Kind zu einer Kurzuntersuchung zum Zahnarzt bringen. Der Durchbruch alter Milchzähne ist meist nach 2 ½ Lebensjahren abgeschlossen.

 

 

Gefahr "Nuckelflaschen-Karies":

Flaschenkaries ist die gravierendste Form der Karies. Geben Sie Ihrem Baby auf keinen Fall über längere Zeit zuckerhaltige Getränke in der Flasche zum „Dauernuckeln“, vor allem nicht nachts. Als Sauger (Nuckler) sollten Sie nur wissenschaftlich empfohlene Produkte nutzen und Ihrem Kind möglichst früh das Trinken aus der Tasse beibringen. Falls Zähne häufig mit zuckerhaltigen Flüssigkeiten umspült werden, sind sie häufig Säureangriffen ausgesetzt. Deshalb löschen Sie den Durst Ihres Kindes am besten mit Wasser oder ungezuckerten Früchte- oder Kräutertees.

 

Benutzen Sie eine fluoridhaltige Kinderzahncreme (Konzentration 500 ppm Fluorid). Bis zum zweiten Geburtstag genügt 1x am Tag eine höchstens erbsengroße Menge, danach 2x täglich die gleiche Menge. Bitte achten Sie darauf, dass Sie Ihrem Kind alle Zähne systematisch (nach)putzen. Sobald es alt genug ist, lassen Sie Ihr Kind seine Zahnbürste selbst aussuchen. Kinderzahnbürsten gibt es in vielen kindgerechten Varianten. So macht Zahnpflege gleich viel mehr Spaß!

 

FLUORID wirkt direkt an der Zahnoberfläche. Es schützt die Zähne und beugt nachweislich Karies vor. Da es im Trinkwasser und in der Nahrung nicht ausreichend enthalten ist, sollte Fluorid lebenslang zusätzlich verabreicht werden. Am besten benutzt man fluoridhaltige Zahnpasta und fluoridhaltiges Speisesalz. Ihr Kinder- und Ihr Zahnarzt beraten Sie sicherlich gerne.

 

Gewöhnen Sie Ihr Kind spielerisch an regelmäßiges Zähneputzen – 2x täglich. So lautet ab einem alter von mindestens 2 Jahren die Regel. Dabei ist die Qualität wichtiger als die Quantität der Putzdurchgänge! Wenn Ihr Kind mit den eigenen Putzversuchen beginnt, ist es am besten es putzt mit Ihrer Hilfe vor und Sie bürsten nach, da Kinder in diesem alter noch nicht an jeden Zahn mit der Bürste herankommen. Lassen Sie Ihr Kind, sobald es jeden Zahn erreichen kann, die Kauflächen alleine vorputzen, und Sie putzen anschließend alles nach.

 

 

Kindergartenkinder (ab 3 Jahren):

Mit 3 Jahren besitzt Ihr Kind ein vollständiges Milchgebiss. Nun sollten Sie ihm den "Lutschabit" abgewöhnen, sonst droht der „lutschoffene Biss“, eine frontoffene Bissentwicklung, bei der sich die Vorderzähne nach außen neigen. Allerspätestens jetzt steht auch der erste individualprophylaktische Zahnarztbesuch an. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die zahnärztliche Früherkennungs-Untersuchung (zwischen 2 1/2 und 3 1/2 Jahren) sowie für weitere Kontrolluntersuchungen alle 6 Monate. In aller Regel wird beim ersten Besuch keine schmerzhafte Behandlung bei Ihrem Kind durchgeführt, schließlich soll es sich gerne an den Besuch erinnern.

 

Mit etwa 4 1/2 Jahren kann Ihr Kind dann neben den Kauflächen auch die Außenfläche der Zähne ansatzweise selbstständig bürsten. Trainieren Sie dies, aber putzen Sie selbst alle Zahnflächen sicherheitshalber noch nach. Zahnbelag bildet sich vor allen in den Furchen der Kauflächen und zwischen den Milchbackenzähnen. Hier müssen Sie besonders gründlich nachreinigen – eventuell auch mit Zahnseide.

 

 

Zahnärzte empfehlen Zähneputzen nach der KAI-Methode:

 

Kauflächen: gründlich schrubben, das löst Speisereste und Beläge.
Außenflächen: kreisförmig, damit auch in den Zwischenräumen alles sauber wird.
Innenflächen: Zahn für Zahn. Von Rot nach Weiß, d.h. vom Zahnfleisch zur Zahnspitze.

 

Wichtig: Zwischenmahlzeiten sollten möglichst zuckerfrei sein. Nach Süßigkeiten oder zuckerhaltigen Getränken sollte Ihr Kind Zähne putzen. Kein "Betthupferl" (außer Wasser oder ungesüßter Tee) nach dem Zähneputzen am Abend!

 

 

Schulkinder (ab 6 Jahren):

Ihr Kind ist nun in der Lage, auch die Innenflächen der Zähne selbst zu säubern. Nachputzen sollten Sie mindestens so lange, bis Ihr Kind flüssig schreiben kann und bis die ersten durchbrechenden bleibenden Backenzähne vollkommen die Kauebene erreicht haben, weil diese wie die Milchzähne besonders kariesgefährdet sind. Diese sollten – wie alle durchbrechenden Zähne - "quergeputzt" werden, also mit der Bürste im rechten Winkel zur Zahnreihe.

 

Verwenden Sie jetzt Zahnpasta mit normalem Fluoridgehalt (1.000-1.500 ppm). Sollte bei bleibenden Zähnen ein erhöhtes Kariesrisiko diagnostiziert werden, empfehlen Zahnärzte, diese versiegeln zu lassen. Ihr Zahnarzt berät Sie.

 

Gegen Süßes ist bei Schulkindern im Prinzip nichts einzuwenden, wenn nicht ständig genascht wird. Am wenigsten schaden süße Leckereien nach den Hauptmahlzeiten. Sehr gesund ist Nahrung, die kräftig gekaut werden muss. Dazu zählen Obst und Gemüse, Käse oder Brot. Denn durch das Kauen wird der Speichelfluss gesteigert.

 

 

© Wrigley Oral Healthcare Program